Tasmanien 2011 - Devils Tour
Sodele, erst mal ein herzliches Grüß Gott an alle. Wie jedes Jahr wird es auch in 2011 wieder eine aktuelle Reiseberichterstattung geben. Wie der ein oder andere ja weiß, sind wir dieses Jahr mal wieder auf dem fünften Kontinent, nachdem wir diesen 2004 und 2007 schon besucht haben. Vorgenommen haben wir uns dieses Mal Tasmanien und Victoria, also den südlichen Zipfel. Hoffen wir mal, dass uns die Tasmanischen Teufel nicht zum Frühstück vespern...
Bilder gibt es dann in unregelmäßigen Abständen in der Rubrik Bilder.
01.12.2011
Es ist ja fast schon Gewohnheit, dass wir uns Anfang Dezember ins Auto setzen und auf den Weg an den Frankfurter Flughafen machen. Dieses Jahr waren die Vorbereitungen aber etwas stressiger, da Thorsten noch bis Mittags 14.00 Uhr auf der Suche nach seinem Koffer aus Berlin war. Um 16.30 Uhr war dann Abfahrt mit Jacques, lief auch alles ganz gut, bis wir 20 km vor dem Airport im Stau standen - kurze nervliche Anspannung, Panik wegen Flug - aber alles überstanden und noch zeitig am Flughafen angekommen. Dort dann das übliche: Einchecken und ab in die Lounge um erstmal mit einem Gläschen Sekt anzustoßen. Alles wie ein Dejavu - und ja: die Erinnerungen an 2010 wurden wach, wo wir ja nicht wie geplant geflogen sind. Dieses Mal aber alles schick, rein in Flieger, Trinken, Essen, Filme schauen und nach 6 Stunden Schlaf sind wir nun glücklich und ausgeruht in Bangkok angekommen. Nun warten wir geduldig auf den Weiterflug nach Melbourne und wünschen allen ein schönes 2. Adventwochenende!!!
07.12.2011
Nach einer sehr kalten Nacht und einer noch kälteren Dusche
ging es im Bus zum National Park Eingang. Wir haben uns für eine kurze - knapp zweistündige Wanderung um Lake Dove entschieden. Sehr schöner Blick auf den Cradle Mountain sowie den Lake Dove, ein toll angelegter Rundweg, also ein willkommener Start in den Tag. Danach ging es quer durchs Land ins Tamar Valley, der Weingegend Tasmaniens. Weinanbaugebiet sieht hier dann so aus, dass man auf einem 800qm großen Grundstück ein paar Reben pflanzt und dann mal wartet was passiert. Die Tasmanischen Weine sind jetzt nicht gerade von der Sonne verwöhnt, aber dennoch sehr schmackhaft, wie Riesling und Cabernet Sauvignon zeigten.
Der von uns ausgewählte Campingplatz lag sehr schön am Ende des Tamar River, kurz bevor dieser in die Bass Strait – dem Stück Wasser das Australien und Tasmanien trennt – fließt. Die Ecke ist eine ausgesprochene Urlaubsregion, was schon zeigte, dass wir nur 4 Gruppen auf dem Campingplatz waren. Die abendliche Rundfahrt in die umliegende Dörfer war dann gekennzeichnet von Ruhe, hier liegt außerhalb der Ferien alles brach. Zum Essen gab es Steaks und Geflügelsticks vom Barbeque Grill, wobei wir dieses Mal für Grillen und Duschen bezahlen mussten – dafür war Musik in der Dusche.
08.12.2011
Die Nacht verging gut, mit Wecker aufgestanden, früh im Freien gefrühstückt, bei nun angenehmeren Temperaturen und dann weiter in Richtung Osten. Kikki hatte schon zu Hause einen Golfplatz in the middle of nowhere ausfindig gemacht, den Thorsten spielen sollte. Als wir im Barnbougle Dunes Golf Links ankamen gab es dann gleich mehrere Überraschungen: obwohl nix drumrum los war, standen etliche Autos auf dem Parkpplatz, neben dem Clubhaus lag ein Flughafen für Privatjets (es standen auch drei kleinere Jets da, den Camper haben wir direkt daneben geparkt) und im Inneren dann die Tafeln, dass der Platz der schönste Platz in ganz Australien ist und zu den Top 50 Plätzen auf der ganzen Welt gehört, bzw. in diesem Ranking auf Platz 35 liegt!!!. Nach nur rund 100 Dollar Greenfee (also um die 70 Eus) ging es dann ab zwischen die Dünen, an jedem zweiten Loch Blick aufs Meer und viel viel Sand. Einfach klasse, aber so hügelig, dass keine Carts fahren konnten, weshalb wir nach etwas mehr wie 3 Stunden erschöpft zu Fuß und braun gebraunt zurück waren. Nachdem Einträge im Gästebuch zeigten, dass man hier locker 7 Bälle verlieren kann, sind die 2 Verlustbälle von Thorsten wohl als Erfolg zu vermerken.
Auf der Weiterfahrt nach St. Helens durfte dann Kikki ans Steuer. Was die Tage zuvor immer als Scherz gedacht war entpuppte sich dann als traurige Wahrheit: immer wenn Kikki am Steuer sitzt, werden die Highways schmaler, die Berge steiler und die Kurven enger. Kikki hat heute noch Muskelkater in den Oberarmen. Übernachtet haben wir dieses Mal in einer Cabin auf dem Campingplatz, weshalb lest ihr bei Kikkipedia. Abendessen gab es im Restaurant, sündhaft teuer und weniger gut, aber wohl die einzige Empfehlung die man uns geben konnte.
Kikkipedia mal anders – Camping mit Devils:Eines vorweg: Camping ist in Australien und Tasmanien der große Renner, und in jedem Falle empfehlenswert wenn man viel sehen und erleben möchte. Was wir nur für uns festgestellt haben ist, dass man hierzu a) das richtige Reisemobil benötigt, b) Campingfan sein muss und c)guten Schlaf und guten Rücken braucht:A) unser kleiner Camper ist eine Art Van mit hochgebocktem Dach, Schlafplätze für bis zu 5 Leute und kleiner Küche. Was wir aber die ersten Tage schon festgestellt haben war, dass wir zuviel Gepäck dabei hatten (2 Reisetaschen), diese überall im Camper schon rumkamen und wir am Tag rund 30 Minuten mit hin und her räumen verbracht haben – das war schon etwas nervig.B) Nachdem wir ja ausreichend Erfahrung mit Zelten, Campingplätzen etc. in der freien Natur hatten (Südafrika, Northern Territory, etc.) ist Camping ohne Abenteuer eher was für Enthusiasten. Am Abend auf dem Campingplatz stehen, sich ständig im Weg rumstehen, keine Möglichkeit mal nett auf dem Sofa / Bett zu liegen und das „Abends die Tür zuziehen“ ist dann eher nicht unseres. Wie gesagt, mitten im Busch, mit Wildlife etc. sehr cool, aber nicht in einem Erholungsurlaub mit Roundtrip.C) Die extrem harten Kissen und Bretter auf denen wir schliefen, die kalten Temperaturen und der steife Nacken der Thorsten ereilte haben für relativ unerholte Gesichter jeden Morgen gesorgt. Der Nacken war zum Schluss so schlimm, dass wir Cabins wählten um auf Matratzen zu schlafen.
Fazit für uns: es war eine Erfahrung wert mit dem Camper zu reisen, wir hätten aber eine etwas größere Kategorie wählen sollen, um zumindest das Thema Gepäck und Stauraum zu klären. Auch wäre es sicher besser gewesen, erst eine Woche Erholung einzuplanen um dann ausgeschlafen und entspannt eine Woche mit dem Camper zu reisen. Hinzu kommt, dass der Stellplatz pro Nacht auch an die 40 Dollar kostet (je nach Region) und der Camper scho a bissle mehr als ein kleines Mitauto.
09.12.2011
Und wieder ein Tag an dem uns morgens der lösliche Kaffee aufweckte und wir Zuckermarmelade (mit den Früchten wird hier eher gespart!) und Erdnussbutter zum Energieladen auf unser Brot schmierten. Ab in den Bus und rein ins Dorf, hier dann Internet an, Bilder und Texte hochladen und Postkarten versenden. Die Fahrt führte uns dann an der East Coast entlang, stets die Tasman Sea (das Stück Meer zwischen Tasmanien und Neuseeland) auf der linken Seite. Ziel war der Nationalpark Freycinet, nicht zu verwechseln mit Kopfweh-Sekt in der Heimat. Dort angekommen dann wieder eine Cabin, kurzes Refreshment und ab in den Nationalpark. Wir haben uns dort für einen Walk zur Wineglass Bay entschieden, etwas steiler wie gedacht, aber dennoch gut angelegt. Nachdem wir oben auf dem Lookout standen, der Wind und die Wolken uns um die Ohren fegten, haben wir den Gang runter an den Strand abgeblasen und sind nach einigen Fotos wieder zurück. Der Ausflug war zwar sehr nett, doch wer schon mal die Whitsunday Islands gesehen hat, den haut das nicht mehr wirklich um.
Kikkipedia – mal wieder: Adiaten:Kurzer Ausflug in die Multi-Kulti-Welt, bitte hierzu auch alle anderen Berichte unserer Reisen vorab lesen. Natürlich sind auch heuer Adiaten wieder am Start. Was uns dieses Mal auffällt, und im Freycinet NP insbesonders ist die völlig Ignoranz von öffentlichen Hinweisen: so stand an dem nun wirklich steilen Weg eingangs ein Schild, dass man doch bitte sicheres Schuhwerk tragen sollte und auch Kleidungstechnisch auf Wanderung eingestellt sein sollte und was war: die Adiaten waren in Kleidern und in Flip-Flops unterwegs (Doku siehe Bilder).
Auf dem Rückweg noch nen Leuchtturm unsicher gemacht und gegen vier Uhr waren wir dann zurück. Kikki, die nach Thorstens abenteuerlichen Wombatvertreibung nun auch mal hollywoodmäßig „Äktschen“ rein bringen wollte, ist dann erstmal durch die geschlossene Balkontür gesprungen, es blieb aber dabei, dass Kikki in der Cabin stand, der Kaffee an der Scheibe klebte und das Fenster heile blieb (gut dass nicht mehr passiert ist). Der Abend klang dann mit Bier, Bushtucker Stew und Gnocchi sowie mit Berichte und Karten schreiben aus.
10-12-2011
Sozusagen unser letzter Tag unterwegs mit dem Camper. Eher unspektakulär, wir waren früh in Hobart, haben auf einem nicht wirklich schönen Campingplatz Nähe Flughafen eingecheckt und sind dann nochmals rund 90 km Richtung Port Arthur gefahren. Dort, ein nur rund 200 Einwohner zählendes Dörfchen, steht ein altes Gefängnis, das seine Blütezeit im 19. Jahrhundert hatte und sozusagen die Urquelle der tasmanischen Vergangenheit und Besiedlung ist. Wir fanden es zwar nett, so hat man in der Ausstellung „einen Gefangenen zugewiesen“ bekommen, dessen Lebensgeschichte man nachvollziehen konnte. Man muss wohl aber schon Australier oder Tasmanier sein, um die gesamte historische Anlage zu „verstehen“ und vor allem so zu lieben, dass man Jahrespässe (!) am Eingang bucht. Nichtsdestotrotz wirklich eine Reise wert, sehr gut restauriert und vor allen Dingen sehr schön erläutert. Der Heimweg war easy, das Ende des Tages aber umso besser. Erst der klassische Sundowner am Strand, dann ein Vesper, wie es sich für echte Schwaben auch im Ausland gehört: Salami (nicht vom Würzbacher Metzger unseres Vertrauens!!!), festes Brot, Käse und ein Bier. Die letzte Nacht im Camper war ganz angenehm, immerhin hatten wir ja schon Übung im Verräumen des Gepäcks.
Kikkipedia – Port Arthur:Das ehemalige Gefängnis gehört zu den Monumenten der ehemaligen Sträflingskolonie Australien. Ganz makaber fanden wir, dass man sich wegen der Bedeutung und Bekanntheit auch mit dem Massaker aus 1996 rühmt, als ein Amokläufer 35 Menschen tötete und weitere 37 verletzte. Das muss nun wirklich nicht sein, dass man deshalb eine historische Gedenkstätte in ihrer „Bewertung“ versucht aufzuwerten. In den Jahren 1833 bis 1877 wurde Port Arthur als Gefängnis der britischen Fahne genutzt, danach war es schon ein touristisches Ziel. Uns selbst haben die Gebäude rings rum sehr gut gefallen, wo man verschiedene Zeiten „erhalten“ hat, so unter anderem das Haus des Kommandanten oder einige Wohnhäuser. Wie gesagt, man muss es schon gesehen haben, wenn man nach Tasmanien kommt, aber ohne den Nationalstolz bzw. das Nationalverständnis (ehemalige Sträflingskolonie der britischen Krone) erlebt man den Spirit nicht.
11-12-2011
Nach dem Aufstehen und „Leeressen“ haben wir zeitig den Camper am Flughafen abgegeben und uns auf unseren Flug vorbereitet, der dann leider fast eine Stunde später ging. In Melbourne dann ab zur Mietwagenstation, Auto übernommen – ein knallroter Hyundai i45, und ab Richtung Apollo Bay, welches wiederum direkt auf der Great Ocean Road liegt. Nach den ersten schwerfälligen rund 100 km ist es dann passiert: wir haben einen trockenen Mund bekommen, weil wir die Lippen nicht mehr zusammen brachten – diese Straße ist phänomenal!!! Wir haben versucht das in Bilder zu fassen, aber das wird es vermutlich nicht rüber bringen können. Der wahre Hammer, wunderschön bei untergehender Sonne, mal direkt an der Brandung, dann wieder 100 Meter überm Strand – das einzige was wir vermissten war ein TTS, aber bitte in der offenen Variante. Das nächste Highlight dann unsere Unterkunft: Clearwen Retreat, so ca. 6 km ab vom Schuss, auf dem angeblich höchsten Berg über Apollo Bay. Nur per Schotterpiste zu erreichen und wirklich abgelegen. Nach dem Check-in haben wir uns spontan entschieden im Ort noch eine Take-away Pizza (mit ganz vielen dieser kleinen Biester die nachts die Kleidung enger nähen!!!) und eine Flasche Wein zu holen, auf der Fahrt nach unten sind uns dann noch rd. 8 Roos (also Kängaruhs) über den Weg gehüpft. Das abendliche Candle-Light-Dinner auf der Terrasse wurde dann mit einem Blick aufs Meer und unglaublich vielen Vogelstimmen umrahmt…
So hallo zusammen. Erst mal vielen Dank an alle fleißigen Leser, die Ihr uns auch mit Emails und mit Gästebucheinträgen versorgt. Schön wenn man auch mal an zu Hause denken kann. Dass uns das manchmal schwer fällt, wollen wir Euch an folgendem Beispiel verdeutlichen: nach einem wundervollen Grillabend, leckerem Fleisch, Antipasti, Zucchini und Salalt sowie einer guten Flasche Australischem Wein aus dem Yarra Valley - wo wir gerade sind - sitzen wir nun in / an unserem Cottage und beobachten Kängurus und Kaninchen, die rings um uns herum grasen. Idylle!!!! Nun aber wieder Reiseberichte und dieses Mal ganz wichtig - BILDER!!!
12-12-2011
Nach tiefen Schlaf gab es morgens Frühstück mit einem traumhaften Blick auf Apollo Bay. Das Wetter war zu anfangs noch ganz gut, doch als wir dann los sind – halt Stop: das wichtigste – Kikki hat Wäsche gewaschen bzw. waschen lassen, so dass sie erstmal tiefenentspannt war, schließlich durfte sie in diesem Urlaub ja noch nicht, also waschen… - hat sich das Wetter leider etwas zugezogen. Wir haben dann eine Runde um Apollo Bay im Uhrzeigersinn gedreht, Koalas in Eukalyptusbäumen fotografiert, Leuchttürme bestiegen und zuguterletzt eine kleine Wanderung zu Wasserfällen gemacht, also eher entspannt. Kikki hat dann noch mit Schnaken gekämpft, schließlich gab es ein Schild mit „Beware of Snakes“. Unterwegs sind wir noch an einem Treetop-Abenteuer vorbeigekommen, welches jedoch enorm teuer war – für alle die Spaß in den Bäumen haben wollen – geht nach Costa Rica! Am späten Nachmittag sind wir wieder an den Strand, der Tag klang mit Paella im Dorf aus…
13-12-2011 – Great Ocean Road at it´s best
Der Tag der Tage – wenig Worte, schaut vielmehr Bilder an, die wir hoffentlich zeitgleich hochgestellt bekommen. Ach so – kann sein die sind nicht in regulärer Reihenfolge, weil nun auch einige Spiegelreflexfotos dabei sind…
Kikkipedia – 12 Apostel, Loch Ard George, London Bridge und vieles mehr:Die Great Ocean Road ist deshalb so great, weil sie – und wir haben nun wirklich schon viele gesehen – vermutlich die schönste Küstenstraße der Welt ist. Nachdem sie nach Apollo Bay einige km im Landesinneren verläuft, kommt man ca. 15 km vor Port Campbell wieder an die Küste. Erstes Must-have-seen-once-in-your-lifetime sind die Gibson Steps, runter an den Strand und der wunderschönen Brandung zuschauen. Einige Kilometer weiter gibt es dann das Besucherzentrum der 12 Apostel, die man auf dem angelegten Rundweg nicht alle sehen kann. Auch sind schon welche eingestürzt, der ein oder andere ist bereits gefährdet. Loch Ard Gorge ist dann als Teil der Shipwreck Coast berühmt, versank dort nämlich ein Schiff von dem es nur zwei Überlebende gab, beide wurden in dieser kleinen Bucht angespült. Von der London Bridge hat der ein oder andere sicher auch schon gehört, diese unterspülte Küste / Fels stürzte ebenfalls vor einigen Jahren ein. Alles in allem – phänomenal.
14-12-2011
Unser Hotel für diese Nacht, das Oscars Waterfont in Port Fairy, war ein altes Landhaus, das vollkommen renoviert wurde und direkt am Hafen der Stadt liegt. Schön, aber nicht überwältigend, was cool war, wir durften regelmäßig im Schrank verschwinden, denn dort war das Bad und die Toilette eingelassen. Den Tag selbst haben wir ruhig verbracht, nachdem keine Startzeit auf dem lokalen Golfplatz möglich war, sind wir zum einen um die vorgelagerte Insel gewandert, mit tollem Blick auf die Brandung, haben dann Faulenzia besucht und sind am Nachmittag ins Spa, wo wir uns haben massieren und eine Gesichtsmaske auftragen lassen – die von Thorsten sollte zwar als permanent make-up dienen, hat aber leider nicht funktioniert.
15-12-2011
Nachdem wir zügig weggekommen sind haben wir uns in Dunkeld erstmal verfahren. Um kurz nach 12 kamen wir dann Halls Gap an, mitten in den Grampians gelegen und ein guter Ausgangspunkt für einige schöne Wanderungen. Wir haben am ersten Tag gleich die Mackenzie Falls erklommen, zwar ein naher gelegener Carpark, aber man macht schon einige Höhenmeter um dann an wunderschönen Wasserfällen die Natur genießen zu können. Der berühmteste Spot sind sicher die Balconies, auch die haben wir gleich mal fotografisch in unser Reisegepäck gepackt. Der Abend endete dann in einer wundervollen Unterkunft, im DULC (schaut doch mal im Internet) wurden wir im Treetop House untergebracht – kurz einige Highlights: fast rund um verglast, Webergrill auf der Terrasse, Bett im OG mit Blick auf den Sternenhimmel, Dusche seitlich und von oben verglast, very very nice! Als Thorsten dann noch mit nem Bier in der Hand den Grill anschmeißen konnte, endete leider wieder ein wundervoller Tag. Kikki hat dann des Nächtens angeblich ein Känguru vorbei springen hören, was aber aufgrund der Baumfällarbeiten von Thorsten wohl eher ein anderes Tier auf der Flucht war.
Kikkipedia – The GrampiansDie Grampians sind sehr alte Gebirge, die sich irgendwann mal aufgrund tektonischer Aktivitäten mitten in Victoria erhoben haben. Man vermutet, dass die seitliche Erhebung in Richtung der früheren Meeresgrenze verlief und dadurch die Erosion sehr stark war. Viele tolle Wanderwege im Nationalpark, etliche Waterfalls und interessante Flora und Fauna – also in jedem Falle empfehlenswert. Was uns sehr fasziniert hat, dass hier im Januar 2006 ein riesig großer Waldbrand herrschte – ausgelöst durch ein Gewitter - und über 130.000 Hektar Land damals verbrannten. Die Natur hat das alles aber recht gut wegsteckt und selbst verkohlte Bäume tragen nun wieder Blätter.
16-12-2011
Immer noch in den Grampians ging es heute auf den dort nach unseren Visitor Guides höchsten Berg – Mt. Williams. Das angekündigte heiße Wetter war auch schon um 11 Uhr spürbar, als wir vom Parkplatz aus rund 2 km bei 20% Steigung den Berg erklommen. Kurz vor dem Hitzschlag standen wir dann oben mit einer grandiosen Aussicht auf das Umland und natürlich die Grampians. Auf dem Rückweg nach Halls Gap das Tageshighlight – erstmals standen wir unter einem Wasserfall, nämlich die Silverband Falls, eher ein kleinerer seiner Art. Den frühen Nachmittag in den Beinen gab es dann erstmals ein Eis, wobei die zwei Kugeln von Kikki eher für ein Familieneis geeignet waren. Noch schnell ein Steak gekauft und nun ja, here we are – lying in the Dulc, next to the window and watching Cockatoos! – also laut schreiende Kakkadus, die uns hier nun schon seit Ankunft begleiten.
Hallöle, do simmer widder! Heute mit dem letzten Teil des Berichtes vor unserem Weihnachtsaufenthalt in Melbourne...
17-12-2011
Unser heutiger Weg führte uns ins Yarra Valley, rund 50 km von Melbourne im Nordosten und eines der Hauptweinanbaugebiete Australiens. Die Fahrt als solches war bis vor die Tore Melbournes sehr entspannt, doch dann sind wir im Verkehr einige Zeit aufgehalten worden – unglaublich wie groß Melbourne mit seinen Vororten ist, und alle der rund 3,5 Mio. Einwohner haben wie es scheint ein Einfamilienhaus. Nachdem wir das Valley erreicht hatten, hieß es erstmal suchen nach der Unterkunft: unser 4,5 Sterne Cottage lag in Yering, leider etwas undurchschaubar aber next zum Golfplatz haben wir es dann gefunden. Sehr tolle Einheiten, mit Blick aufs freie Feld und durch das ganze Tal. Die abendliche Dinnersuche endete leider vergebens (wegen Hochzeit – Samstags ist in dem Tal die Hölle los) weshalb wir den Supermarket gestürmt haben und uns erstmal mit Fleisch eindeckten. Nach dem Steak der Kuh kam dann das ´Ruh, oder besser gesagt gleich 26 Stück, die alle vor unserem Cottage grasten. Cooler Sundowner!
18-12-2011
Wir hatten uns im Internet schlau gemacht und wollten das Wine Estate von Timo Mayer besuchen – was leider nicht möglich ist (haben wir wohl in unserer Tiefenentspannung überlesen) – dafür werden wir mal Wein von ihm bestellen. Also haben wir einige andere Weingüter, den lokalen Markt und ein größeres Touri-Domizil abgegrast. Am Nachmittag sollte dann Golf anstehen – in dem ete pete Club der Region – was leider im Fiasko endete: trotz vorheriger Absprache und Frage der Kleideretikette (Kikkis nackte Brüste waren es dieses Mal nicht, sondern die kurze Hose von Thorsten!) hat man es dort völlig verschwitzt, dass Schläger und Cart um sechs abends hätte zurück sein müssen. So waren nur 9 Loch in „Yering Meadows“ möglich – aufgrund des hohen Ballverlustes hätte Thorsten aber wohl auch nicht mehr geschafft. Der Platz als solches ist nicht empfehlenswert und a bissle zu teuer für das was er kann. Der Abend endete dann in Yarra Glen in einem netten Bistro – mit Steak und Thai-Suppe. Dort verpasst haben wir die Livemusik, alte AC-DC-Mitglieder hatten einen Auftritt. Zurück auf dem Sofa haben wir uns noch ein paar You Tube – Videos angesehen: für alle Genießer und Englischsprechenden Genießer schwarzen Humors: Achmed – The dead Terrorist!!!
SILENCE!!!!
19-12-2011Der Morgen begann mit: einem weißen ´Ruh! Nach dem Aufwachen sind wir dann los *hihihi* Spaß beiseite, eigentlich hatten wir nur darüber gelesen, aber es gibt es tatsächlich in Yering!
Wenn ihr nach Australien kommt – denkt vor allem an Eines: immer Sprit im Tank! Unsere Reserve reichte gerade dazu, den von Thorsten vorgeschlagenen Umweg zum Mount Baw Baw (gesprochen: BAAAABAAAAA, wie der Golfer oder eben der Baabaa) und zurück (weil keine Durchfahrtsstraße und der Weg schlichtweg falsch war, 60 km bzw. 1 Stunde) zu schaffen. Zumindest waren wir in einem australischen Skigebiet, auch wenn Kikki eher Muskelkater in den Oberarmen vom Kurvenfahren hatte! Schnee gab es auch nicht, zumindest wurde dieser nicht an der Straße verkauft…. *hihihi* Unser Ziel heute war Walhalla, ein Ort bei dessen Einwohnerzahl man sich gern mal um 20% verschätzt wird: sind es nun 9 oder 11? Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass die Mine zur Besichtigung schon zu hatte, weshalb wir einen kleinen 2,5 Stunden Rundmarsch gemacht haben, bei dem wir das ganze Dorf einmal gesehen haben (dazu hätten wir uns auch einfach in die Ortsmitte stellen können!) Später stellte sich dann auch raus, dass unser nostalgisches Hotel gar nicht so alt ist: man hat es Ende der Neunziger neu erbaut, nachdem es in den 50er Jahren abgebrannt ist. Den Abend haben wir im Hotel gegessen (wo auch sonst?!?!?) und uns noch nett mit einigen Aussies unterhalten.
Kikkipedia – WalhallaIm neunzehnten Jahrhundert war Walhalla eine prosperierende Stadt, der Goldrausch hatte eingesetzt. Mitten im Nowhere, östlich von Melbourne lebten damals tausende von Goldsucher in der Stadt, die Minen waren äußerst ertragsreich und man hat zig Tonnen an Gold dort ergraben. Nachdem die Goldfunde versiegt sind war es dann aber schnell rum mit der Herrlichkeit: die fünf Hotels machten eines nach dem anderen zu, eigentlich alle verließen die Stadt und die Gebäude verfielen nach und nach. Die wenigen die blieben waren eisern, bis Ende der Neunziger das Star Hotel aufgebaut wurde und es seither wohl immer wieder sehr „busy“ in der kleinen Stadt ist weil Touris kommen. Wir waren in jedem Falle für den einen Tag (Ausreichend aber sinnvoll!) begeistert, überall stehen informative Hinweisschilder, alte Bilder und der alte Friedhof am Hang ist eine Besichtigung wert. Ach ja, für alle die es schon ahnten: Strom gibt es dort erst seit etwas mehr als 12 Jahren!
20 bis 23-12-2011 – Wilsons Promontory! Was sollen wir groß sagen: für uns wieder ein Highlight! Der äußerste südliche Zipfel des australischen Festlandes (also ohne Tassie) ist ein wunderschöner Nationalpark, den wir für drei Tage und drei Nächte unsicher gemacht haben. Jeden Tag haben wir mehr gespürt, dass nun die Ferien und High Season beginnen, den der Park wurde immer voller. Glück hatten wir insofern, dass die Park Ranger schon einige wichtige Teile wieder eröffnet haben, nachdem im März 2011 hier nach langen Regenschauern eine große Flut einsetzte und nahezu alle Wanderwege weggespült wurden bzw. unpässlich waren. Nach der ersten abendlichen Wanderung mit einigen aufgeschreckten `Ruhs am Wegesrand haben wir am Tag zwei dann den als morderat / hard gekennzeichnten Weg zum Tongue Point eingeschlagen -.mit dem Ergebnis: wir haben die 13 km überlebt, was zur Folge hatte dass wir uns mit selbstgemachten Knoblauchbrot und ganz viel Bier abends belohnen mussten! Vier Stunden Berg hoch und runter, und hoch und runter und geniale Aussichten, Strand und noch mehr Aussichten!
Tag zwei war dann eher etwas ruhiger, nach der Ersteigung von Mt. Bishop mit 319 Metern und einem Rundweg gab es eine Stunde Ausruhen an Squeaky Beach – dessen Sand wirklich beim Laufen quietscht. Unsere Unterkunft – das Limosa Rise war wohl die schönste unserer diesjährigen Rundreise, Blick aufs Meer, große Küche, Grill, Kaminofen, etc. Sehr empfehlenswert! Auch konnten wir zig Vogelarten begutachten, bis hin zu Adlern, die neben uns die Kreise zogen! Herrlich…. Leider werden wir nun dieses Stückchen Erde verlassen müssen, es geht ab nach Melbourne, wo wir noch zwei Nächte (also auch Heiligabend) verbringen werden. Shopping ist laut Kikki schon vorprogrammiert…
Kikkipedia – Wilsons PromontoryDas Gebiet wurde zwischen 1887 und 1908 als Nationalpark aufgenommen und zu recht. Wunderschöne Strände, Wälder unterschiedlichster Art, tolle Dünenlandschaften und großartige Berge – alles auf einem kleinen Fleckchen Erde. Wir waren sehr begeistert und wissen nun wieso „The Prom“ einer der beliebtesten Nationalparks in Australien ist. Für alle die mal hin wollen: Südöstlich von Melbourne (rund 220 km), aber Vorsicht: unsere Unterkunft war „next to the Entrance“, wobei wir jeden Tag rund 25 km gefahren sind um an die Wanderwege zu kommen: also übernachten in Wildbad um in Pforzheim zu wandern…. Es geht aber nicht anders, außer man campt auf einem der 480 Campingstellplätze in Tidal River – einzige Zivilisation im Park. Um Euch die Schönheit etwas näher zu bringen – wie immer Bilder anschauen!!!
23. bis 25.12.2011 – Melbourne und die Heimreise Nach einer gemütlichen Fahrt sind wir um die Mittagszeit in Melbourne angekommen, wo wir ohne Navi zielstrebig das Hotel gefunden haben. Nach einer kurzen Verschnaufpause sind wir in die Innenstadt um unseren kleinen roten Flitzer abzugeben. Tja und dann ging es los: im großen Melbourner Weihnachtstrubel haben wir uns auf die Suche nach Schafen, besser gesagt UGGs gemacht. Was uns am Anfang noch Spaß bereitete, sollte sich die nächsten beiden Tage als fußblasentreibender Frust entpuppen. Nach gefühlten 100 km durch Shopping-Malls, der Innenstadt und sogar der außerhalb gelegenen Harbour Town musste Kikki konstatieren, dass es nix mit den Fellschuhen wird – zumindest nicht denen, die Sie wollte. Aber es gab natürlich noch andere Tagesinhalte, so waren wir auf dem Eurekatower, einem der höchsten Wohn-Hochhäuser der Welt, das im 88. Stock eine Aussichtsebene hat, und man von knapp 300 Meter auf die Stadt runter schauen kann (für schwindelfreie geht das sogar im Glasboden, wobei Thorsten so die Hosen voll hatte, dass er nicht wollte dass dies einer von unten sieht J), haben eine schöne Strandpromenade in St. Kilda zum Abendessen genutzt, sind unglaublich viel Tram gefahren, haben sehr schöne alte viktorianische Häuser zwischen Wolkenkratzern gesehen, die Formel 1 – Rennstrecke begangen und und und. Heiligabend haben wir im Freien zu Abend gegessen und uns reich beschenkt, ehe uns dann am 25.12. um 12.00 Uhr das Taxi an den Flughafen brachte – Gigantisch, wie schnell alles wieder vorbei war!
Der Heimflug war unspektakulär, tja und nun sind wir gesund und munter wieder da und planen: UNSERE NÄCHSTE REISE!
Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein gesundes erfolgreiches Jahr 2012!