Hallöle, do simmer widder! Heute mit dem letzten Teil des Berichtes vor unserem Weihnachtsaufenthalt in Melbourne...
17-12-2011
Unser heutiger Weg führte uns ins Yarra Valley, rund 50 km von Melbourne im Nordosten und eines der Hauptweinanbaugebiete Australiens. Die Fahrt als solches war bis vor die Tore Melbournes sehr entspannt, doch dann sind wir im Verkehr einige Zeit aufgehalten worden – unglaublich wie groß Melbourne mit seinen Vororten ist, und alle der rund 3,5 Mio. Einwohner haben wie es scheint ein Einfamilienhaus. Nachdem wir das Valley erreicht hatten, hieß es erstmal suchen nach der Unterkunft: unser 4,5 Sterne Cottage lag in Yering, leider etwas undurchschaubar aber next zum Golfplatz haben wir es dann gefunden. Sehr tolle Einheiten, mit Blick aufs freie Feld und durch das ganze Tal. Die abendliche Dinnersuche endete leider vergebens (wegen Hochzeit – Samstags ist in dem Tal die Hölle los) weshalb wir den Supermarket gestürmt haben und uns erstmal mit Fleisch eindeckten. Nach dem Steak der Kuh kam dann das ´Ruh, oder besser gesagt gleich 26 Stück, die alle vor unserem Cottage grasten. Cooler Sundowner!
18-12-2011
Wir hatten uns im Internet schlau gemacht und wollten das Wine Estate von Timo Mayer besuchen – was leider nicht möglich ist (haben wir wohl in unserer Tiefenentspannung überlesen) – dafür werden wir mal Wein von ihm bestellen. Also haben wir einige andere Weingüter, den lokalen Markt und ein größeres Touri-Domizil abgegrast. Am Nachmittag sollte dann Golf anstehen – in dem ete pete Club der Region – was leider im Fiasko endete: trotz vorheriger Absprache und Frage der Kleideretikette (Kikkis nackte Brüste waren es dieses Mal nicht, sondern die kurze Hose von Thorsten!) hat man es dort völlig verschwitzt, dass Schläger und Cart um sechs abends hätte zurück sein müssen. So waren nur 9 Loch in „Yering Meadows“ möglich – aufgrund des hohen Ballverlustes hätte Thorsten aber wohl auch nicht mehr geschafft. Der Platz als solches ist nicht empfehlenswert und a bissle zu teuer für das was er kann. Der Abend endete dann in Yarra Glen in einem netten Bistro – mit Steak und Thai-Suppe. Dort verpasst haben wir die Livemusik, alte AC-DC-Mitglieder hatten einen Auftritt. Zurück auf dem Sofa haben wir uns noch ein paar You Tube – Videos angesehen: für alle Genießer und Englischsprechenden Genießer schwarzen Humors: Achmed – The dead Terrorist!!!
SILENCE!!!!
19-12-2011
Der Morgen begann mit: einem weißen ´Ruh! Nach dem Aufwachen sind wir dann los *hihihi* Spaß beiseite, eigentlich hatten wir nur darüber gelesen, aber es gibt es tatsächlich in Yering!
Wenn ihr nach Australien kommt – denkt vor allem an Eines: immer Sprit im Tank! Unsere Reserve reichte gerade dazu, den von Thorsten vorgeschlagenen Umweg zum Mount Baw Baw (gesprochen: BAAAABAAAAA, wie der Golfer oder eben der Baabaa) und zurück (weil keine Durchfahrtsstraße und der Weg schlichtweg falsch war, 60 km bzw. 1 Stunde) zu schaffen. Zumindest waren wir in einem australischen Skigebiet, auch wenn Kikki eher Muskelkater in den Oberarmen vom Kurvenfahren hatte! Schnee gab es auch nicht, zumindest wurde dieser nicht an der Straße verkauft…. *hihihi* Unser Ziel heute war Walhalla, ein Ort bei dessen Einwohnerzahl man sich gern mal um 20% verschätzt wird: sind es nun 9 oder 11? Dort angekommen mussten wir leider feststellen, dass die Mine zur Besichtigung schon zu hatte, weshalb wir einen kleinen 2,5 Stunden Rundmarsch gemacht haben, bei dem wir das ganze Dorf einmal gesehen haben (dazu hätten wir uns auch einfach in die Ortsmitte stellen können!) Später stellte sich dann auch raus, dass unser nostalgisches Hotel gar nicht so alt ist: man hat es Ende der Neunziger neu erbaut, nachdem es in den 50er Jahren abgebrannt ist. Den Abend haben wir im Hotel gegessen (wo auch sonst?!?!?) und uns noch nett mit einigen Aussies unterhalten.
Kikkipedia – Walhalla
Im neunzehnten Jahrhundert war Walhalla eine prosperierende Stadt, der Goldrausch hatte eingesetzt. Mitten im Nowhere, östlich von Melbourne lebten damals tausende von Goldsucher in der Stadt, die Minen waren äußerst ertragsreich und man hat zig Tonnen an Gold dort ergraben. Nachdem die Goldfunde versiegt sind war es dann aber schnell rum mit der Herrlichkeit: die fünf Hotels machten eines nach dem anderen zu, eigentlich alle verließen die Stadt und die Gebäude verfielen nach und nach. Die wenigen die blieben waren eisern, bis Ende der Neunziger das Star Hotel aufgebaut wurde und es seither wohl immer wieder sehr „busy“ in der kleinen Stadt ist weil Touris kommen. Wir waren in jedem Falle für den einen Tag (Ausreichend aber sinnvoll!) begeistert, überall stehen informative Hinweisschilder, alte Bilder und der alte Friedhof am Hang ist eine Besichtigung wert. Ach ja, für alle die es schon ahnten: Strom gibt es dort erst seit etwas mehr als 12 Jahren!
20 bis 23-12-2011 – Wilsons Promontory!
Was sollen wir groß sagen: für uns wieder ein Highlight! Der äußerste südliche Zipfel des australischen Festlandes (also ohne Tassie) ist ein wunderschöner Nationalpark, den wir für drei Tage und drei Nächte unsicher gemacht haben. Jeden Tag haben wir mehr gespürt, dass nun die Ferien und High Season beginnen, den der Park wurde immer voller. Glück hatten wir insofern, dass die Park Ranger schon einige wichtige Teile wieder eröffnet haben, nachdem im März 2011 hier nach langen Regenschauern eine große Flut einsetzte und nahezu alle Wanderwege weggespült wurden bzw. unpässlich waren. Nach der ersten abendlichen Wanderung mit einigen aufgeschreckten `Ruhs am Wegesrand haben wir am Tag zwei dann den als morderat / hard gekennzeichnten Weg zum Tongue Point eingeschlagen -.mit dem Ergebnis: wir haben die 13 km überlebt, was zur Folge hatte dass wir uns mit selbstgemachten Knoblauchbrot und ganz viel Bier abends belohnen mussten! Vier Stunden Berg hoch und runter, und hoch und runter und geniale Aussichten, Strand und noch mehr Aussichten!
Tag zwei war dann eher etwas ruhiger, nach der Ersteigung von Mt. Bishop mit 319 Metern und einem Rundweg gab es eine Stunde Ausruhen an Squeaky Beach – dessen Sand wirklich beim Laufen quietscht. Unsere Unterkunft – das Limosa Rise war wohl die schönste unserer diesjährigen Rundreise, Blick aufs Meer, große Küche, Grill, Kaminofen, etc. Sehr empfehlenswert! Auch konnten wir zig Vogelarten begutachten, bis hin zu Adlern, die neben uns die Kreise zogen! Herrlich…. Leider werden wir nun dieses Stückchen Erde verlassen müssen, es geht ab nach Melbourne, wo wir noch zwei Nächte (also auch Heiligabend) verbringen werden. Shopping ist laut Kikki schon vorprogrammiert…
Kikkipedia – Wilsons Promontory
Das Gebiet wurde zwischen 1887 und 1908 als Nationalpark aufgenommen und zu recht. Wunderschöne Strände, Wälder unterschiedlichster Art, tolle Dünenlandschaften und großartige Berge – alles auf einem kleinen Fleckchen Erde. Wir waren sehr begeistert und wissen nun wieso „The Prom“ einer der beliebtesten Nationalparks in Australien ist. Für alle die mal hin wollen: Südöstlich von Melbourne (rund 220 km), aber Vorsicht: unsere Unterkunft war „next to the Entrance“, wobei wir jeden Tag rund 25 km gefahren sind um an die Wanderwege zu kommen: also übernachten in Wildbad um in Pforzheim zu wandern…. Es geht aber nicht anders, außer man campt auf einem der 480 Campingstellplätze in Tidal River – einzige Zivilisation im Park. Um Euch die Schönheit etwas näher zu bringen – wie immer Bilder anschauen!!!