Sodele, hier nun der erste Bericht aus Down under, nachdem wir lange Zeit ohne Netz und doppelten Boden waren...
Anreise vom 01.12.2011 bis 03.12.2011
Eigentlich völlig unspektakulär, haben wir ja bereits im ersten Posting geschrieben. Nach 10 Stunden Flug nach Bangkok, dort 10 Stunden Aufenthalt und anschließend weiteren 10 Stunden bis Melbourne sind wir dort planmäßig aufgeschlagen. Kurz Gepäck abgeholt, wieder eingecheckt und dann nochmals 2 Stunden Warten auf den kurzen Flug nach Hobart. Die erste Erfahrung mit den Geldautomaten war wie immer: erstmal ging keine Karte, aber durch erfolgreichen Automatenwechsel (Panzerknacker!) auch das dann kein Problem. Hobart im Anflug zeigte dann schon was zu vermuten war: etwas böig, also in Teilen stürmisch, bewölkt, Sonne und Regen – wohlgemerkt innerhalb von 2 Minuten. Nach dem Aussteigen auf dem Rollfeld (außer einer geraden Strecke von 1,5 km und etwas geteerten Vorgarten ist da nicht viel), rein, Gepäck holen, ab ins Taxi und rein in die Stadt. Wunderschön gelegen, Naturhafen, nicht überfrachtet, so eher wie Calw – halt a bissle greeser. Hotel – The Lodge on Elizabeth – wirklich süß, leicht viktorianisch angehaucht, aber gut. Zur Bekämpfung des Jetlags sind wir dann zum Essen in die Stadt, da aber Saturday Night (ohne Fever!!!) war alles voll - weshalb wir im preferred restaurant „The Drunken Admiral“ nur für den Sonntag reservieren konnten. Wir landeten beim Italiener der uns dann gleich mal umgehauen hat – satte Preise, zu zweit Essen auch hier locker 60 Eus, die kleine 20cm Pizza schon mal 11 Eus. Die Nacht war dann etwas trocken, weshalb morgens um vier erstmal Getränkeshopping auf der Agenda stand: ab in Superkiosk um die Ecke und erstmal alle Softdrinks und Wasser leer gekauft…
Kikkipedia – Tasmanien:
Hier sind wir also - in Tasmanien. Nicht Tansania oder Transsylvanien, was wir vor dem Urlaub auch schon hörten, nein Tasmanien, Insel und Bundesstaat in Australien, am südlichsten Zipfel unterhalb von Victoria...oder under Down Under. Zwischen dem 40ten und 44ten Breitengrad der südlichen Hemisphäre. Also auf Eurer Weltkarte unten rechts, nein nicht Neuseeland, etwas weiter links, so jetzt…Rund 500.000 Menschen leben hier, davon rund 200.000 bis 250.000 in der Hauptstadt Hobart. Tasmanien hat sich erst vor rund 10.000 Jahren vom Festland getrennt (Anstieg des Meeresspiegels), weshalb viele der heute dort lebenden Pflanzen und Tiere einzigartig sind und sich sonst nirgendwo in Australien finden lassen. 37% der Fläche sind Nationalparks bzw. 25% Unesco Weltnaturerbe. Ein Trip in die grüne Hölle lohnt sich also allemal…
04.12.2011
Immer noch Hobart, wo uns dann ganz viele Hobbits begegnet sind – zumindest müssen die Einwohner hier Fell an den Füßen haben: man stelle sich einen Mitteleuropäer in seiner Herbstkleidung vor (bei 15 Grad, Regen und Wind) der auf einen kleinen Tasmanischen Einwohner trifft in: Poloshirt, kurze Hosen und flip-Flops. Erst dachten wir an eine Fatamorgana, aber wenn den Tassies jemand sagt, es ist Sommer, dann ist Sommer – und zwar egal was das Wetter sagt. Wir also durch die Stadt gelaufen, immer nette warme Blicke im Rücken – weil: wo kommen denn die her wenn´s die friert? Hobart selber bietet wenig, wir haben uns Salamanca Market angeschaut, ein sehr nettes Kunsthandwerkviertel, sowie Battery Point, mit vielen netten alten Häuschen. Nach kurzem Shopping, dieses Mal waren Schafe und Mammuts dran, ab ins Zimmer, Nickerchen und dann um sieben zum betrunkenen Admiral. Was passiert ist könnt Ihr Euch denken: Betrunken waren wir, weil Wein in Flaschen, super geniales Essen und weit und breit kein Admiral.
05.12.2011
Heute dann die Übernahme unseres Britz – Campervan. Ein Toyota, halber Cayenne-Motor und viel Platz für – naja nen Hobbit, also nen halben vielleicht. Spass beiseite, der Van soll bis zu 5 Leute aufnehmen, was dann eher an Zumutung grenzt, denn wir haben zu zweit schon a bissle wenig Platz. Schwieriger gestaltete sich dann das Hinzubuchen diverser Bonuspakete: Navi, Gas, Campingstühle oder dann doch lieber den Heizlüfter – am Schluss war alles an Bord, inclusive dem Heizlüfter, auf besonderen Wunsch des kleinen Teufels. Aber egal, nach einer netten DVD-Einführung und ersten logistischen Großleistungen im Verpacken haben wir uns auf die erste große Tour nach Strahan gemacht. Für alle ohne Landkarte: das ist so in der Mitte des Westens, liegt am Indischen Ozean und innerhalb einer riesigen Lagune. Dort angekommen erstmal Check – in und Angstpipi, weil erste Nacht auf dem Campingplatz, aber alles verlief doll. Auch das Bett war schnell hergerichtet, nicht einmal Handwerklich begabt muss man dazu sein, was zu folgendem Problem führte: Thorsten konnte sich nicht mehr vor dem Bett machen drücken… Der Sundowner war schön aber nicht gerade spektakulär.
06.12.2011
Geduscht und ab ins Auto – so gegen 11 Uhr. Wir hatten wohl doch Jetlag und haben etwas länger als geplant geschlafen. Nach erneut langer Fahrt durch die grüne Hölle sind wir am Cradle Mountain National Park angekommen. Check – in für den letzten verbliebenen Platz mit Stromanschluss – puuh, Glück gehabt. Dann sollte der Höhepunkt des Tages kommen, ein kurzer Walk Richtung Nationalpark, dort dann ein kleiner Rundweg, so war die Planung. Es kam anders, denn nachdem uns erst ein Wombat den Weg versperrte, bis Thorsten es mit bloßer Hand verscheucht hat (sah aus wie Tennis ohne Schläger) kamen wir an ein Schild, das uns kleine Teufel versprach: Devils at Cradle – also nix wie rein, die Fütterungstour gebucht um dann einige ganz interessante Dinge über die Devils zu hören. Leider war es am Ende etwas langatmig, aber ansonsten super informativ, was uns zum nächsten Kikkipedia führt:
Kikkipedia – Tasmanian Devil:
Nicht deckungsgleich mit dem Würzbacher Devil, welcher wiederum Namensgeber dieser Kategorie ist…. Der Tasmanian Devil ist hier endemisch, in Australien schon lange ausgestorben. Der Beutelteufel aus der Familie der Raubbeutler ist seid Mitte 1990er an einer leider tödlichen Krankheit, DFTD erkrankt. Es handelt sich um eine Art Krebs die das Maul befällt und den Teufel über kurz oder lang verhungern lässt. Innerhalb von 12- bis 18 Monaten starben in manchen Gebieten bis zu 98% der Tiere. Vermutet wird, dass die Krankheit über Körperkontakt verbreitet wird. Die geringe genetische Vielfalt führt zum drastischen Schwund der Teufel. Heilung der kleinen Beutelteufel ist leider nicht in Sicht. Der Teufel heisst im uebrigen Teufel, weil wenn er sich aufregt er ganz rote Ohren bekommt, wieder eine Aehnlichkeit zur Namensgeberin dieser Kategorie...